Die Autonome Gemeinschaft Murcia mit der gleichnamigen Hauptstadt ist nicht nur bei Weinkennern bekannt und beliebt, sondern auch in der Touristikbranche.
Wenn man als Feriengast in den Naturpark Calbanque eintritt, kann man sich am Anblick von Flora und Fauna erfreuen. Reiher und Flamigos waten durch Tümpel, die Pinien spenden Schatten und in der Ferne hört man das mantrische Brummen eines Seglers. Die sonnendurchfluteten Täler, die Salinen, die Sumpf-Gebiete, die zerklüfteten Klippen und Sandstrände sind einfach atemberaubend!
Bei einem späteren Bummel durch die Altstadt Cartagenas, wo früher Neandertaler in ihren Kalksteinhöhlen lebten, kann man sich den bedeutenden Hafen und die Schutzmauern ansehen. Anstatt uns das Maritim-Museum Museo Naval anzusehen, haben wir uns für ein leckeres Menü (ua Gamba-Carpachio mit schwarzem Reis) entschieden, um die angenehme Hitze des Abends einzuatmen.
Die Reise-Branche boomt anscheinend trotz Krise: Beleg sind dafür die etwa 60 neu geplanten Golf-Ressorts, die gar nichts mehr gemein haben mit der traditionellen Landwirtschaft. Der Anbau von Gemüse, Obst, Blumen und sogar Reis sorgt dafür, dass die Region Europas größter Agrar-Motor ist. Kein Wunder, bei dem Sonnenschein-Wetter!
 |
Region Murcia |
Die Winter sind milde, meist liegen die Temperaturen über Minus und im Ende Februar diesen Jahres wurden bereits 20 Grad gemessen! Was im Winter für schockgefrostete Deutsche Urlauber geradezu verlockend ist, stellt im Hochsommer ein Riesen-Problem dar: Murcia leidet unter der Trockenheit und damit einhergehend unter der ständigen Wassernot. In den 90ern wurde der mittlerweile abgeschaffene Bewässerungsplan initiiert, der vorsah Wasser aus dem Ebrio zu stauen und auf die Felder zu bringen. Nordspanien wehrte sich massiv, denn sie waren genauso abhängig von dem zweitgrößten Fluss Spaniens. Abgesehen davon mehrten sich die Stimmen der Naturschützer auch in der Bevölkerung.
Die Mauren haben es übrigens durch ihre ausgeklügelte Bewässerungsanlagen ermöglicht, die Landwirtschaft effektvoller und somit gewinnbringender zu gestalten. Das karge Land ist dennoch heute teilweise wüstenartig, aber sehr interessant. So gibt es noch mittelalterliche Architektur zu bewundern und in der Kultur gibt es viele Hinweise auf fremdländischen Einfluss. Die einheimischen Ureinwohner hatten früher Handelsbeziehungen zu Phöniziern und Griechen aufgebaut. Zwischendurch war Murcia auch eine römische Provinz. In der Sprache gibt es viele Lehnwörter aus dem arabischen und in der Gegend von El Carche wird katalanisch gesprochen. Ansonsten erleben spanischsprechende Touristen erstmal einen Schock, wenn sie den Dialekt nicht verstehen. Konsonanten werden verdreht, viele gar nicht gesprochen, Endkonsonanten fallen ganz weg. Doch wenn man sich auf die Natur, die Speisen und das Ambiente einlassen kann, wird einen die Lebensfreude der etwa 1,4 Millionen Bewohner anstecken! Und da kann ein edles Tröpfchen bei Sonnenuntergang helfen…
Und nun noch ein paar Winzer und Weine aus Murcia:
Bodegas Castaño
Castaño Casa Cisca
Dieser Rotwein aus 2006 hat eine wunderbar dunkelrote Farbe. Und wenn man daran riecht, erinnert es mich an die selbstgemachte dunkle Marmelade meiner Oma. Wenn man das Riechen mit dem Geschmack verbindet, dann nimmt man Zimt und Vanille wahr. Ein toller roter, den man gut nur mal so trinken kann, aber auch zu den verschiedensten Speisefolgen passt.
 |
Live Musik aus Murcia |
Bodegas Fernández
Campolargo
2009
Sein Aroma erinnert an frische Früchte. Trotz seines intensiven Aromas ist er sehr ausgeglichen und bemerkenswert sanft am Gaumen. Er schmeckt besonders gut zu Wurst, Käse, kräftigen Suppen und Eintöpfen.
 |
Gut geführte Weinprobe in Köln |
Guardiola Vineyard
Solana del Mayorazgo Roséweine
Dieser Rosé von 2009 steht unter den 100 besten Weinen des Peñin-Führers und gehört zu den 100 besten spanischen Weinen in Zentraleuropa. Sanft und rund im Mund mit vollem, angenehmen Erdbeer- und Birnenaroma. Geflügel und Lach gehören ebenso wie Reis und Nudelgerichte zu den Gerichten, die man dazu reichen kann.
Hacienda Del Carche
Hacienda del Carche
Weißwein 2009
Diesen mehrfach ausgezeichneten Weißwein kann ich nur so beschreiben, „wunderbar“ und „sehr lecker“. Eine angenehme Säure und sehr geschmackvoll im Mund. Ideal zu Fisch, Blauschimmelkäse, Foie Gras oder mit Freunden einfach so ein paar Fläschchen leeren.
Bodegas Luzón
Altos de Luzón
Jahrgang 2006
Reifes Tanin und eine Spur von gerösteten Kaffee und Vanille zeichnet diesen Wein aus. Einige Preise und Punkte konnte er schon sammeln und das hat er auch verdient. Wild, wie Fasan und Hase sind nur zwei von vielen Speisen, zu denen man den Wein zu reichen kann.
Bodegas Olivares
Panarroz 2009
Ein Wein, der unverwechselbar mediterran ist, mit reifen, schwarzen Früchten und einer leichten Pfeffernote in der Nase. Klare Fruchtigkeit und einer seidigen Struktur auf dem Gaumen. Er lässt sich gut mit gebratenem Fleisch oder Gemüse kombinieren. Aber auch Fisch (besonders Thunfisch) ist zu empfehlen.
Bodegas San Isidro
Sabatacha Rotwein
Ökologisch aus dem Jahr 2009
Die Berliner Weintrophy verlieh diesem Wein 2010 eine Goldmedaille. Kirschrot und intensive Farbe, großartiges, intensives Aroma. Weich im Mund mit leicht süßen Tönen, diskret, nicht sehr scharfe Säure und mit einem angenehmen Abgang.
Matthias Winkler und sein Team werden sich freuen von euch zu hören.
Region Murcia Büro Deutschland
Werderstr. 38
69120 Heidelberg
Tel: +49 622 161 8427
Gerne könnt ihr natürlich auch mich ansprechen, so einiges über die Weine aus der Region Murcia kann ich auch geben.
Der Gastromacher