Das Allensbach-Institut hat für das Unternehmen AMC eine repräsentative Studie gemacht, in der Eltern und ihre Kinder zwischen 8 und 12 Jahren befragt wurden.
Und so geht es schon mal los, dass 38% der Eltern ein schlechtes Gewissen haben, wenn es um die Ernährung der Kinder geht. Es wird eben viel zu oft auf Fertiggerichte zugegriffen (40%) als frisch und gesund selber zu kochen. 39% erfüllen ihren Kinder Essenswünsche, obwohl diese nicht mit Gemüse oder frischen Zutaten protzen.
Auch in den Supermärkten erliegen 49% der Erwachsenen den traurigen Blicken ihrer Kinder und kaufen ihnen Süßigkeiten. Aber es gibt auch gute Nachrichten. Der Mythos, dass Kinder am liebsten nur Fastfood, Fischstäbchen und Pommes mit Schnitzel essen, stimmt nicht. An erster Stelle stehen tatsächlich mit 46% die Spaghetti mit Soße, sogar vor der Pizza mit 21%.
Fastfood, Fischstäbchen und das Schnitzel liegen tatsächlich auf den hinteren Rängen. Das hätte ich jetzt so nicht erwartet.
Die Tischmanieren waren bei den Umfragen auch ein großes Thema. Dabei stellte sich heraus, dass es starke Unterschiede zwischen den sozialen Schichten gibt. Während bei 80% der Mittelschicht und Gut-Verdienern das Fernsehgucken beim Essen verpönt ist, wird das TV-Gerät bei sozial schwachen Familien beim Speisen zum Mittelpunkt. Genau so wie es bei den erst genannten Familien normal ist, das gewartet wird, bis alle am Tisch sitzen, fängt bei den zweit genannten Familien kaum ein gemeinsames Essen statt. Aus eigener Erfahrung mit Kindern habe ich feststellen müssen, dass selbst das Essen mit Messer und Gabel bei sozial schwachen Familien zu wenig oder manchmal auch gar nicht beigebracht wird. Das finde ich schrecklich, denn es ist keine schwierige Sache, Kindern so einfache Dinge zu zeigen.

Und noch was hat sich geändert. 75% der Eltern konnte sich noch an den Spruch von früher erinnern „es wird gegessen was auf den Tisch kommt“, den heute nur noch 31% der Erwachsenen anwenden. Oder „iss deinen Teller leer“ kennen noch 71% aus der Kindheit, wogegen es heute nur noch 59% von ihren Kindern verlangen. Was ich immer noch zu viel finde, man sollte den Kids lieber den Rat geben, nimm nicht so viel auf den Teller, sondern nimm lieber noch einmal nach.
Sehr erfreulich ist das Ergebnis der Umfrage, dass viele Kinder zwischen 8 und 12 Jahren schon alleine kleine Speisen zubereiten können. Gut die Hälfte der Kids können ohne große Hilfe Spaghetti, Rührei oder Süßspeisen zubereiten. Da sehe ich auf jedem Fall eine positive Zukunft in Sichtweite. Ich würde mich freuen, wenn wieder viel mehr in den Schulen gekocht würde, denn das gehört auch zum selbssttändig werden der Kinder dazu.
Die letzte Frage war „wie zufrieden sind die Eltern mit den Kindertellern in Restaurants“. Nur 40% der Eltern, die auf gesunde Ernährung achten, waren mit den Angeboten zufrieden. Zu wenig Auswahl befinden 61%. Die Kinder waren da etwas positiver, zwei von drei Kids befanden das Angebot für „gut“
Ich finde es schade, dass es immer noch viele Eltern gibt, ob aus der Mittelschicht oder aus den Familien denen es nicht so gut geht, die sich nicht die Mühe machen und selber kochen. Auch die falsche Meinung, dass Fertiggerichte günstiger als frische Lebensmittel sind, das ist ein Trugschluss. Zum Beispiel ein ganzes Backblech selber gemachter Pizza, kostet nur ca. 2,50€. Und die ist dann auch noch gesünder und man kann es mit der ganzen Familie zusammen machen. Dann fehlt auch nicht der Spaßfaktor und die Kinder lernen spielerisch wie schnell, gut und günstig man Essen machen kann.