Der Begriff Nachhaltigkeit entwickelte sich in den
letzten Jahren zu einem beliebten geflügelten Wort. Große wie kleine Firmen aus
dem produzierenden Gewerbe ebenso wie Dienstleister werben mit ihrem
Nachhaltigkeitsmanagement. Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Aspekt, der durch
ein gestärktes Umweltbewusstsein, klimatische Veränderungen und
Ressourcenknappheit immer mehr an Bedeutung gewinnt - auch für die Gastronomie.
Doch was verbirgt sich konkret hinter diesem Begriff und wo liegen Chancen für
das Gastronomiegewerbe?
Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt ineinander verzahnt
Nachhaltig zu wirtschaften
bedeutet, dass alle ökonomischen, ökologischen und sozialen Ressourcen - vom
einzelnen Lebensmittel bis hin zum Verwaltungscomputer - effizient verwendet
werden, und zwar derart, dass auch nachfolgende Generationen noch auf diese
Ressourcen zugreifen können. Ganz konkret geht es also darum, sozial gerechte,
lebenswerte und vor allem auf lange Sicht realisierbare Lösungen zu entwickeln,
um Ressourcen zu schonen, trotz allem wirtschaftlich zu handeln und
gleichzeitig optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Jedes Unternehmen ist ein
komplexes Konstrukt an verschiedenen Arbeitsabläufen und alle Prozesse sind
miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig mehr oder weniger
stark. Soweit ganz logisch. Doch was bedeutet das für die Gastronomie? Auch
hier gewinnt der Aspekt der Nachhaltigkeit immer stärker an Bedeutung. Und es
können verschiedene Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung ergriffen werden
- egal ob es sich um einen Cateringservice oder Edelrestaurant handelt:
·
Umsichtiger Umgang mit natürlichen Ressourcen
wie Wasser oder Lebensmitteln
·
Strikte Mülltrennung und somit eine geringe Umweltverschmutzung
·
Langfristige Planung von wirtschaftlichen
Maßnahmen
·
Unterstützung der lokalen Wirtschaft
·
Verwendung energieeffizienter Küchengeräte
·
Mitarbeiterschulungen und -weiterbildungen
·
Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen für sichere
Arbeitsabläufe in Küche und Gästebereich
Nachhaltigkeit zertifiziert
Viele Unternehmen werben zwar
mit ihrem Nachhaltigkeitsmanagement, doch nicht immer stecken dahinter auch
ernstgemeinte Maßnahmen. Wer als Verbraucher mehr Transparenz verlangt, sollte
auf verschiedene Siegel und Zertifikate unterschiedlicher Institutionen achten.
Und wer als Gastronom selbst ein effektives Nachhaltigkeitsmanagement betreiben
will, sollte um eben diese Zertifikate bemüht sein.
Die Zertifizierung "Nachhaltige
Gastronomie" vom SGS Institut Fresenius GmbH ist die erste deutsche
Auszeichnung für Gastronomiegewerbe von einem unabhängigen Prüfinstitut. Es
bietet implementierbare Standards, die Prozesse optimieren und Ressourcen
schonen sollen. Erstmals vergeben wurde das Zertifikat an das Hamburger
Betriebsrestaurant Unilever Deutschland. Eine weitere Auszeichnung für
nachhaltiges Wirtschaften in der Gastronomie bietet das Nachhaltigkeitssiegel
für die Betriebsgastronomie vom Institut für nachhaltige Ernährung und
Ernährungswirtschaft (iSuN), einer Abteilung der Fachhochschule Münster und ein
unabhängiges Prüfinstitut. Hier werden auf wissenschaftlichen Erkenntnissen
beruhende Kriterien entwickelt und überprüft. Ziel ist ein nachhaltig
orientiertes Angebot und Transparenz für Restaurantgäste.
Mit gutem Beispiel voran
Ungeachtet der schwarzen
Schafe gibt es doch bereits einige Unternehmen, die ein effektives
Nachhaltigkeitsmanagement einführen und immer weiter verbessern konnten. In
diesen Sinne sind vor allem das Unternehmen KAISER+KRAFT
als Equipment-Lieferant sowie die Fischmanufaktur Deutsche See zu nennen, die zudem mit dem
Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet wurde. Beide Unternehmen nehmen
ihre Verantwortung der Gesellschaft und Umwelt gegenüber sehr ernst und konnten
mit verschiedenen Lösungen wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung
und Umweltschonend verbinden. KAISER+KRAFT beispielsweise konzentriert sich auf
lokale soziale Aktivitäten und bietet mit ihrem Lieferantenentwicklungsprogramm
eine beinahe CO2-neutrale Logistik. Daneben veröffentlicht das Unternehmen
transparente Jahresberichte, die mit Fakten die verschiedenen
Optimierungsmaßnahmen dokumentieren. Die Deutsche See hingegen ist um
Alternativen für Fischbestände bestrebt, die nach wissenschaftlichen Befunden
gefährdet sind. Ökologische Aquakulturen, nachhaltig handelnde Lieferanten
sowie die Berücksichtigung von Umwelt- und Energieeffizienzstandards bilden nur
einen Teil des effektiven Nachhaltigkeitsmanagements von Deutsche See.
Auch für die Gastronomie stellt die Nachhaltigkeit ein
bedeutsames Thema dar. Es geht dabei aber nicht nur um eine effiziente
Verwendung von Lebensmitteln. Auch der Wasser- und Energieverbrauch sowie
optimal abgestimmte Arbeitsprozesse tragen zum nachhaltigen Wirtschaften bei.
Es geht um einen bewussten und an die Zukunft ausgerichteten Umgang aller
Ressourcen, vom Lebensmittel bis zur Lokalität. Verschiedene Zertifikate und
ihre Bestimmungen helfen dabei, nachhaltige Unternehmen zu erkennen und selbst
nachhaltige Lösungen für sein eigenes Gastronomiegewerbe zu finden und
umzusetzen. Es mag auf den ersten Blick unnütz oder übertrieben wirken, doch
auch die Gastronomie als verbrauchendes Gewerbe trägt einen großen Teil zum Erhalt
von Gesellschaft und Umwelt bei.
(Entstanden in
Zusammenarbeit mit Kaiser+Kraft)
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